Wie cross-funktionale Teams richtig geführt werden
In einer immer agiler werdenden Unternehmenswelt werden cross-funktionale Teams nicht nur gefordert, sondern auch gefördert. Doch was sind cross-funktionale Teams? Wie agieren sie tatsächlich? Was ist bei ihrer Zusammensetzung zu beachten? Und welche Rolle nimmt eine Führungskraft in solch einem sich ergänzenden und selbst regulierenden Expertenteam ein?
Sie haben doch sicher als Kind mit Lego gespielt oder? Ein cross-funktionales Team ist wie ein Lego-Bausatz: vorausgesetzt man schafft es, die richtigen Teile zusammenzusetzen, kann das Team zu großartigen Ideen gelangen. Natürlich sind dabei unzählige Varianten und Zusammensetzungen möglich. Wichtig ist nur, man findet die Teile des Legos, die zusammenpassen.
Cross-funktional oder über das Fachliche hinweg
Cross-funktionale Teams sind demnach Teams, deren Mitglieder über unterschiedliche Talente aus unterschiedlichen Bereichen verfügen. Was im traditionellen, funktional arbeitsteiligen Managementverständnis ein Alptraum sein kann, das ist gerade für agile Unternehmen ein großes Plus. Statt darüber nachzudenken, wie diese Heterogenität gemanaged werden kann, wird dem Team maximaler Kreativraum und weitreichende Autonomie gewährt. Vielfalt als Grundlage für Leistung und Produktivität. In diesem Zusammenhang kommt die Frage auf, wie man es als Führungskraft schafft, ein cross-funktionales Team aufzubauen und erfolgreich zu leiten.
Zwei Köpfe sind besser als einer
… so sagt man! Und in den meisten Fällen stimmt das auch. In einem cross-funktionalen Team wird dieses Credo auf die Spitze getrieben. So arbeiten beispielsweise im innovativen Tech-Unternehmen Pivotal Labs regelmäßig mehrere Mitarbeiter sogar an ein und demselben Rechner (Peer-Programming, Mob-Programming). Damit solch ein Setting funktioniert, müssen die Menschen trotz aller Unterschiede Gemeinsamkeiten aufweisen, und zwar bei Charaktereigenschaften, motivationalen Orientierungen und Wertvorstellungen. Genau hierin liegt eine der Schlüsselfunktionen einer fähigen Führungskraft und eines modernen HR; sie muss dazu in der Lage sein, diese Gemeinsamkeiten schon bei der Personalauswahl zu erkennen und zu berücksichtigen.
Führungskräfte als Schiedsrichter
Besteht das cross-funktionale Team bereits, so hat die Führungskraft zwar immer noch die Hauptaufgabe zu leiten, nur ihre Rolle ändert sich. Ihre wichtigste Zuständigkeit ist sicherzustellen, dass das Team alle notwendigen Informationen und Ressourcen hat, damit es effektiv arbeitet. Im Idealfall ist sie ein ausgesprochen guter Beobachter und kann Konflikte und Probleme früh genug erkennen, managen und lösen. Diese Führungskraft ist wie ein Helikopter, der ständig um sein Team kreist und schaut, wie die Bedingungen sind. Natürlich trägt die Führungskraft zumeist Entscheidungen des Teams mit und steht zu ihnen.
Die Chemie muss stimmen
Wie auch in der Liebe ist die Chemie innerhalb eines Teams entscheidend. Damit es tatsächlich zusammenwächst, ist vieles notwendig: neben komplementärem fachlichem Wissen und Können der einzelnen Teammitglieder spielen die persönlichen Eigenschaften eine entscheidende Rolle. Sind diese schwierig in Einklang zu bringen, sehen die Teammitglieder nicht in die gleiche Richtung. Schafft es die Führung an der Stelle nicht, diese Kontroverse zu beseitigen, entstehen auf längere Sicht Konflikte und Probleme, die die Balance des Teams und den Fortschritt des Projekts gefährden können.
Die Zusammensetzung und das Management von cross-funktionalen Teams stellen somit eine nicht zu unterschätzende Herausforderung für jede Führungskraft dar. Trotzdem sollte Eines stets im Fokus bleiben – der Spaß, die passenden Teile des Legos zu etwas Einzigartigen zusammenzuführen.